Vereinsgeschichte
Die ursprüngliche Bezeichnung "Schützengesellschaft Tannenwald Berngau" stammt aus dem Jahre 1907, als am 21. März ein Verein zur "gesellschaftlichen Unterhaltung mittels Übung im Zimmerstutzen- und Kleinkaliberschießen" in Berngau gegründet wurde.
Die Auflösung in der Generalversammlung am 16. Januar 1937 war das Ergebnis der massiven Beeinflussung aller Vereine durch die politisch Verantwortlichen in den Machtverhältnissen des NS-Regimes im Dritten Reich.
Neugründung und Aufbau des Vereins
Erst im Jahre 1964 fanden sich wieder 19 couragierte, junge Männer, die am 30. April im Gasthaus Lukas eine Gründungsversammlung abhielten und den "neuen" Schützenverein "Tannenwald" Berngau aus der Taufe hoben. Karl März und Adolf Ried führten den Verein als Schützenmeister durch eine schwierige Anfangsszeit, in der es vornehmlich darum ging, ein Vereinslokal zu finden und den Schießbetrieb zu installieren. Harte Pionierarbeit war auch erforderlich bis im Juli 1965 der erste Schützenkönig Herrmann Siegfried proklamiert werden konnte.
Bereits im Herbst 1965 startete der Schützenverein Berngau mit 2 Mannschaften in den Rundenwettkämpfen. In den Folgejahren etablierten sich die Sportschützen, die mittlerweile in 7 Mannschaften organisiert waren, in allen Klassen bis hin zur 1. Gauliga. Die Vereinsrekorde purzelten alljährlich und die magische Grenze von 380 Ringen wurde zum ersten Mal im Jahre 1980 von Rudi Meier erreicht.
So wie sich die Leistungsfähigkeit der aktiven Schützen erhöhte, entwickelten sich auch die Mitgliederzahlen positiv. Das ursprüngliche Vereinslokal Schmid ("Leininger"), das die Schützen ab 1964 bis 1987 beherbergt hatte, genügte mittlerweile nicht mehr den Ansprüchen eines modernen Schützenvereins. Daher entschloss sich die damalige Vorstandschaft unter Führung von Johann Rinn, in den Kellerräumen des neugebauten "Landgasthof Härteis" ein künftiges Domizil zu schaffen. Nach einer Arbeitsleistung von 2.700 Stunden erteilte am 08. Mai 1988 H.H. Pfarrer Strasser für die neuen Schützenräume den kirchlichen Segen.
Feste und Jubiläen
Einer der großen Höhepunkte in der Vereinsgeschichte war sicherlich das 44. Gauschießen verbunden mit der feierlichen Weihe der neuen Schützenfahne vom 05. bis 07. Juli 1991.
Hierzu konnten die Burgschützen aus Stauf als Patenverein gewonnen werden. In eindringlicher Art und Weise machte H.H. Pfr. Straßer die Fahneninschrift: "Im Auge Klarheit, im Herzen Wahrheit" zum Inhalt seiner Festpredigt. Am Sonntag Nachmittag zogen Schützen und Schützinnen aus der ganzen Region unter den Klängen der umliegenden Blaskapellen angeführt von unzähligen Fahnenabordnungen durch das festlich herausgeputzte Berngau. Mit dieser überwältigenden Teilnahme verliehen sie dem 44. Gauschützenfest mit Fahnenweihe die Bedeutung, die es aus Sicht der Verantwortlichen des Jubelvereines verdient hatte.
Ein weiteres Großereignis stellte ebenso die Mitgestaltung der 850 Jahrfeier der Gemeinde Berngau im Jahre 1992 dar. Der SV Tannenwald bereicherte einen der Festabende mit einer "Schuhplatt´l-Einlage", die eigens dafür einstudiert worden war. Auch die Teilnahme am Festzug mit zwei traditionsreichen Festwägen begeisterte die zahlreichen Zuschauer.
Am 23. und 24. April 1994 feierte der Schützenverein sein 30-jähriges Gründungsjubiläum. Den Schwerpunkt bildete der Festabend am Samstag, an dem gleichzeitig die Königsfeier abgehalten wurde. Viele Mitglieder konnten hier für ihre 30-jährige Mitgliedschaft geehrt werden.
Mit einem gerüttelt Maß an Erfahrung im Veranstalten von Schützenfesten ausgestattet, wurde unserem Verein die Ausrichtung des Bundes- und Gauschießens 1995 übertragen. Wieder eine günstige Gelegenheit, um unseren Namen weit über die Gaugrenzen hinaus bekannt und berühmt zu machen. In bewährter Manier ging dieses Fest ohne Komplikationen über die Bühne und bildete somit die Plattform für einen hoch interessanten und spannenden Schießwettkampf um die begehrten Sach- und Geldpreise.
Böllergruppe
Auf Initiative von 1. Schützenmeister Jürgen Sostmeier wurde mit dem Böllerlehrgang im Januar 1995, an dem 16 Schützen teilnahmen, der Weg für die Gründung einer Böllergruppe geebnet. Josef Schmalzl wurde als Böllerreferent installiert und später auch noch zum Gauböllerreferenten ernannt. Die "Böllerer" sind zu einem wichtigen, unverzichtbaren Bestandteil unseres Vereins geworden und zählen mittlerweile weit über 20 Mitglieder. Eine große Herausforderung an die Leistungsfähigkeit der Gruppe und an den Verein insgesamt stellt die Ausrichtung des Bayerischen Böllertreffens 2005 in Berngau dar.
Öffentlichkeitsarbeit
Die Verantwortlichen des Schützenvereins betreiben alljährlich viele Unternehmungen, um den Verein der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Traditionscharakter haben Veranstaltungen wie das Bockstechen, die Faschings- oder Königsbälle. Auch mit der Organisation einer jährlichen Skifreizeit trifft man das Interesse der breiten Bevölkerung. Mit regelmäßigen Veröffentlichungen im gemeindlichen Mitteilungsblatt oder in der Tagespresse werden Einblicke in die Arbeit und die Leistungsfähigkeit des Vereins gegeben. Teilnahmen an kirchlichen und weltlichen Festzügen sind ebenso ein fester Bestandteil im Terminplan, wie auch die Durchführung von Vereinsausflugsfahrten.
Im Amt als 1. Schützenmeister stellte sich damals Wolfgang Wild der Herausforderung "Internetpräsentation". Mit einer hervorragend gelungenen "Home Page" war der SV Tannenwald jetzt "world wide" präsent und es gab eine Fülle von Auskünften beginnend von der Chronik bis hin zu den aktuellen Rundenergebnissen. Diese wurde nun rundum modernisiert, um auch weiterhin für Jung und Alt attraktiv zu bleiben.
Vorstandschaft des Vereins
Der 1. Schützenmeister Jürgen Sostmeier hat den Verein über einen Zeitraum von 12 Jahren von 1989 bis 2001 erfolgreich und umsichtig geführt. Da er in Personalunion auch das Amt des Gauschützenmeisters und gleichzeitig das des Landesschriftführers bekleidete, stellte er sich im Jahr 2001 nicht mehr zur Wahl. Mit der Wiederbeschaffung der Schützenmeisterkette der "Schützengesellschaft Tannenwald" Berngau aus dem Jahre 1907, die sich in Privatbesitz befand, machte er dem Verein und sich selbst ein unvergessliches, großartiges Abschiedsgeschenk. Der damalige 1. Schützenmeister Wolfgang Wild führte den Verein mit innovativen Ideen und hoher Leistungsbereitschaft an die Anforderungen der Zukunft heran. Derzeit wird der Verein von einer jungen, agilen Vorstandschaft geleitet, in der jede Funktion ideal besetzt ist.