Vereinsausflug 2024 - Bericht

Reisebericht zum Schützenausflug am 14. September
2024 ins Altmühltal nach Pfraundorf (Kratzmühle), Hof-
stetten und Eichstätt

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Wettergott Petrus hatte uns in diesem Jahr nicht wirklich „auf dem Schirm“, diese
waren jedoch zumindest am Vormittag notwendig, um den Regen etwas entgegen
halten zu können. Aber wir Schützenfreunde haben wieder einmal festgestellt, dass
selbst schlechtes Wetter nicht zwingend auch
schlechte Stimmung heißt. Denn es war ein
eindrucksvoller und gelungener Ausflugstag,
den wir gemeinsam erleben durften.
Gemeinsames Frühstück
Los ging’s bei einer gemütlichen Tasse Kaffee
und hausgemachten Kuchen, gebacken von
unseren Schützendamen. Ein Gläschen Sekt
durfte nicht fehlen und so war in der Alten
Knabenschule schon für einen fröhlichen Start am Samstagmorgen gesorgt. Allen
Kuchenbäckerinnen nochmals ein herzliches Dankeschön.
Unser Haus- und Hofchauffeur Michael Weißmüller
sorgte gemeinsam mit seiner Frau Marlene wieder da-
für, dass wir wohl umsorgt, sanft chauffiert und am
späten Abend auch wieder wohlbehalten zu Hause an-
gekommen sind.
Technikmuseum Kratzmühle
Unser erstes Etap-
penziel war das
Technikmuseum an
der Kratzmühle.
Hans Fanderl, lang-
jähriger Vorsitzen-
der des Kulturhisto-
rischen Vereins Beilngries, Initiator und Motor des
Technikmuseums, führte uns gemeinsam mit sei-
nem Bruder Georg durch das über mehrere Stock-
werke reichende und über 1000 qm große Ausstel-
lungsareal.
Es war höchst beeindruckend, was sich in der fast
30jährigen Geschichte (1995 war die Eröffnung)
angesammelt hat. Viele von uns konnten Erinnerungen
aus der Kinder- und Jugendzeit wach rütteln, als sie zum
Beispiel eine alte Zahnarzt-
praxis, eine Schmiede-,
Schneider- oder Schuhmach-
erwerkstatt mit den ganzen
Utensilien zu sehen beka-
men. Auch die Entwicklung
des Automobils wird auf eine
anschauliche Art und Weise
im Museum sichtbar. Dass
unsere beiden Museumsfüh-
rer neben ihrer Sammellei-
denschaft auch viel Herzblut
und Engagement in das Museum gesteckt haben, das
war bei der Führung besonders zu spüren.
Eindrucksvoll beispielsweise war die aus 1895 stam-
mende Amorette, eine Art „Drehorgel“, eigentlich aber
der Vorgänger des Grammophons bzw. späteren Plat-
tenspielers.
Interessant auch der Rollstuhl aus alten Zeiten. Ein immenser Aufwand, der zur An-
fertigung damals erforderlich war.
Jura-Bauernhofmuseum Hofstetten
Aufgrund des großen Interesses und der
aufgekommenen Fragen, mussten wir un-
seren Zeitplan etwas nach hinten korrigie-
ren, aber auch auf ein Ende der Führung
drängen, da uns in Hofstetten am Jura-
Bauernhof-Museum bereits Museumsfüh-
rer Franz Frank erwartete.
Das Jura-Bauernhof-Museum ist ein klei-
nes Freilichtmuseum. Zu besichtigen gibt
es die originale Einrichtung am Hof, viele
landwirtschaftliche Fahrzeuge und Geräte
und auch den Bauerngarten. Der Hof
wurde vor über 400 Jahren errichtet und
zeigt das bäuerliche Leben zwischen
1910 und 1930.
Die Gastfreundschaft von Museumswart Frank war unbeschreiblich. Hatte er doch
den ganzen „Stodldena“ am „Kipferlhof“ bereits mit Biergarnituren bestückt und die
Getränke schon bereitgestellt als wir eintrafen.
Somit konnte auch der Tagesordnungspunkt „Gemütliche Brotzeit“ zwar etwas frisch,
aber zumindest vor Regen gut geschützt über die Bühne gehen. Dass das Wetter dem
Appetit der Reiseteilnehmer nichts anhaben konnte, zeigte sich, als der kalte Braten,
die Handwurst und der Käse aus dem „Hause Nießlbeck“ weg gingen „wie die war-
men Semmeln“ und das frische Brot aus der Bäckerei Miehling schmeckte dazu
ebenso vorzüglich.
Marlene und Michael Weißmüller kredenz-
ten frisch gebrühten Kaffee, damit fand das
übrige Kuchenbuffet vom Morgen als Nach-
tisch einen erneut guten Anklang.
Essen und Trinken halten bekanntlich Leib
und Seele zusammen. Dies merkte man bei
der guten Stimmung, die sich einstellte und
zu der das eine oder andere Stamperl
Schnaps das Seinige beitrug.
Zu unserer Überraschung war der Kreisheimatpfleger des Landkreises Eichstätt, Herr
Dominik Harrer auf den Kipferlhof gekommen. Er und Franz Frank führten uns an-
schließend durch den Hof und zeigten, wie Kultur und Brauchtum auf eine sehr hu-
morvolle und spaßige Art und Weise vermittelt werden können.
Auf dem Kipferlhof kann man wunderbar nachvollziehen, wie das Leben auf einem
Bauernhof früher stattfand. An manchen Stellen hatte man den Eindruck, die Bewoh-
ner kommen in Kürze zurück und das Leben kann sofort weiter gehen.
So hängen die Arbeitskleidung, Schul- und Trageta-
sche an den Haken, die Socken zum Trocknen an der
Ofenstange und in der Speisekammer steht neben
dem verschiedenen Geschirr auch diverses Einge-
machtes bereit.
Der Roßknecht am Hof genoss
nicht nur ein besonderes Ansehen,
sondern hatte – im Gegensatz zu
den übrigen Mägden und Knechten
auch einen besonderen – im Win-
ter zudem warmen - Schlafplatz,
direkt im Stall bei seinen Rössern.
Die Zeitplanung war an diesem
Tag dann eher zweitrangig. So lie-
ßen wir uns auch am Kipferlhof die
notwendige Zeit, um die Führun-
gen ausführlich und ohne offene Fragen zu beenden.
Gut gestärkt und nach interessanten Einblicken in das bäuerliche Leben am Kipferl-
hof ging es weiter in die Diözesan- und Universitätsstadt Eichstädt.
Die Zeit zur freien Verfügung bis die „bierige Stadtführung“ durch Eichstätt startete,
vertrieben sich viele Reiseteilnehmer in einem der schönen Cafes rund um den
Eichstätter Domplatz.
„Bierige“ Führung durch Eichstätt
Zwischenzeitlich hatte sich auch der Regen verzogen, so dass die abschließende
„bierige Führung“ durch Eichstätt ein weiterer Höhepunkt unseres Ausflugs werden
konnte.
Gästeführer Frank Warmuth verstand es auf eine besonders eindrucksvolle und zum
Teil süffisante Art und Weise uns kompaktes Hintergrundwissen zur Stadt- und Kir-
chengeschichte Eichstätts zu vermitteln. Es war beeindruckend, wie sich unsere Rei-
segruppe förmlich um Herrn Warmuth scharrte, um seinen Ausführungen lauschen
zu können und dabei nichts zu überhören.
Der Blick hinter
die Kulissen,
besonders der
Spiegelsaal in
der Residenz,
dem heutigen
Sitz des Land-
ratsamtes war
beeindruckend
und wurde
deswegen
auch gleich für
das obligatori-
sche Gruppen-
bild genutzt.
Ausklingen ließen wir unseren Schützenausflug in der Gaststätte „zum Gutmann“ in
Eichstätt. Ein Tipp, den uns der langjährige Außendienstmitarbeiter der Brauerei Gut-
mann, Wendelin Mirwald, gab.
Im urig eingerichteten Saal, einem ehemaligen Stallgebäude, fühlten wir uns wie zu-
hause und die gemeinsamen Stunden bis zur Heimfahrt vergingen bei einem hervor-
ragenden
Abendessen wie
im Flug.
Schön ist es
wieder gewesen,
so waren sich
die Teilnehmer
einig. Und das
schlechte Wet-
ter konnte uns
eigentlich den
ganzen Tag
nicht wirklich
was anhaben.
Erfreulich ist, dass eine junge Truppe
mit an Bord war. Es ist sehr schön,
wenn unser Schützenausflug auf eine
breite Resonanz stößt. Damit werden
die Mühen der Vorbereitung belohnt.
Und so freuen wir uns bereits auf’s
nächste Jahr, wenn es heißt: Der
Schützenverein Berngau macht sich
auf die Reise und erkundet die hei-
matlichen Gefilde, getreu dem Motto:
„Warum den in die Ferne schweifen,
wenn das Gute liegt so nah!“


Veröffentlicht am 12.10.2024, 20:16